Staunen über den Alltag: Eine Teamflow-Kompetenz trainieren

Um staunen zu können, brauchen wir Gewohnheiten. Deswegen halte ich direkt zu Beginn des Artikels fest: Ohne Gewohnheiten können wir keine Unterschiede feststellen - zwischen der Entdeckung neuer Perspektiven und der Orientierung an Gewohnheiten.

Ich benenne hier einige Gewinne, die uns Gewohnheiten bieten:

  • Sicherheit;

  • Zukünfitges ist erwartbar;

  • Eigener Stil und eigenes Profil werden geprägt;

  • Komplexität wird reduziert;

  • Gewohnheiten stiften Identitäten.

 

Welche Verluste (u.a.) werden durch Gewohnheiten hervorgebracht?

  • Anschein von Sicherheit wird erzeugt;

  • Zukünftiges wird durch Erwartungen fixiert;

  • Eigener Stil und eigenes Profil werden durch frühere Muster überformt oder vordiktiert;

  • Komplexitäten werden vereinfacht;

  • Identitätserleben wird körperlich und geistig beeinträchtigt.

 

Als Person, Team oder Organisation entsteht der größte “Gewohnheitsschaden”, wenn die eigene Aufmerksamkeit ein sich selbst betäubendes Phänomen wird.

Zum Beispiel kann sich ein Teamlead an die Erklärung gewöhnt haben, ein Team sei durch gewisse Vorerfahrungen nicht mehr bereit, bestimmte Positionen aufzugeben. Diese Erklärung führt zu einer doppelten Stagnation: Weder das Teamlead noch das Team muss sich selbst bewegen.

Willst Du diesen anschleichenden Prozess nicht, ist es unabdingbar, Lern-, Reflexions- und Experimentierräume für das eigene Erleben von Gewohnheiten zu entwickeln.

Wie kaum sonst etwas, kann das Staunen bewusstseinsbildend und hilfreich wirken:

  • Staunen ist eine besondere Weise, die Welt zu sehen und erzeugt Innehalten. Das wirkt wohtuend und perspektivenklärend.

  • Staunen vermag die intensive, unmittelbare und existentielle Reflexion der eigenen Wahrnehmung.

  • Die eigene Betrachtungsweise fokussiert sich auf das noch nie Gesehene im Vertrauten und Selbstverständlichen.

Wie lohnend es sein kann, gerade dem Selbstverständlichen gegenüber zu staunen! Jede Information, die das Nervensystem erkennen kann, bietet sich für reiche und vielfältige Flow-Erfahrungen an.

Meine Flow-Tipps für Dich und Dein Team für einen Tag des Staunens in Deiner Organisation:

Tipp 1

Rege an, an einem ganz normalen Tag das Staunen mehr einzubeziehen.

Tipp 2

Betone den Experimentencharakter und rufe ihn immer wieder in Erinnerung, damit die Wirkung dieser Idee nicht verkrampft oder künstlich ist. Das Staunen wird “nur” hinzugenommen - genauso wie sich Deine Organisation auch sonst Energien zuführt wie zum Beispiel Konzepte o.ä.

Tipp 3

Damit sich solch ein Tag als nützlich erweist, achtet auf folgende Themen, die jedes Teammitglied für sich beantworten sollte:

  • Welche Gewohnheiten stabilisieren Deine Organisation? Betrachte Deine Kommunikations-, Entscheidungs- und Funktionsprozesse als etwas Unbekanntes. Die Möglichkeit des Staunens sorgt dafür, Bekanntes als neu wahrnehmen zu können.

  • Wie erscheint Dir die Organisation? Als Gehirn, Organismus, Maschine, als bestimmte Kultur, als Gefängnis? Welche Rolle würdest Du gerne in der Organisation ausüben?

  • Wie betrachtet sich die Organisation selbst? Wer führt die Selbstbeschreibung mit welchen Mitteln durch?

Tipp 4

Lass Dich im Laufe des Tages immer mal wieder vom Staunen interviewen. Welche Fragen stellt Dir das Staunen? Wozu möchtest Du gerne befragt werden? Worüber kannst Du am besten berichten?

Tipp 5

Vertraue in den Prozess!

 

Hast Du den Eindruck, Du brauchst für die Integration von Experimentierräumen (noch) Unterstützung?

  • Als Expertin für den Gruppenflow unterstütze ich Dich mit sehr viel Freude für Euren Startschuss Flow durch Staunen.

In meiner Teamentwicklung mit allen Sinnen erhältst Du einen Tag des Staunens über das Selbstverständliche = über unsere Fähigkeiten des Körpers, die so einfach sind abzurufen, das sie Flow erzeugen.

Ein gutes Beispiel ist der Akt des Gehens:

Eine so einfache Körperfunktion kann zu einer komplexen Flow-Aktivität werden, denn:

  • beim Gehen kann man sich eine große Anzahl verschiedener Ziele setzen (Gesamtstrecke; Stellen, an denen man rastet; Situationen, die man beobachten möchte)

  • ein persönlicher Stil kann sich beim Gehen entwickeln. Bewegt sich der Körper leicht oder effizient?

  • es können beabsichtigte Nähe- und Distanzzonen hergestellt werden.

Im Akt des Gehens können viele interessante Dinge, neue Ideen und Gefühle entdeckt werden.

In meiner Teamentwicklung ist der Akt des Gehens eine wiederkehrende Aktivität in jeder Übung.

Erstaune ich Dich damit? Das ist toll, denn dann bist Du offen für meine Angebote von Verwunderungsübungen.

Zuallererst hole ich Euch aber auf Verstandesebene ab, denn erst mit dem Gewohnten können wir staunen:

Ich erläutere jede einzelne Übung klar. Jede Übung wird mithilfe eines Flipcharts und einer Demonstration der Übung vorgestellt. Dadurch kann sich das Team entspannen.

Du möchtest mehr Einzelheiten über die Verwunderungsübungen erfahren? Hier wirst Du fündig!

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Mit dem Spiel der Ideen zum Flow - Wie ein Gedankenspaziergang die Sinne Deines Teams trainiert.

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Achtsamkeit als Führungsstärke trainieren - durch Dich und Dein Team